Ein Mann mit Pfeffer
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Ein Mann mit Pfeffer

Interview mit Günter Pfefferkorn

Hoteleigentümer und Restaurantbesitzer, Herr über fünf verschiedene Shops und drei Unterhaltungslokale, Familienvater und Kleinkaliber-Schütze mit Weltrekord-Ergebnis. Günter Pfefferkorn von Pfefferkorn’s Hotel **** ist ein Mann der Tat. Mit LA LOUPE spricht er darüber, was ihn dazu bewegt, einen Kurs zum Parfümerie-Fachverkäufer zu belegen und warum „s’Pfefferkörndl“ nicht neu erfunden werden muss.

L.L./ Sie haben schon viele Länder bereist. Was zeichnet die Arlberger Gastgeber aus und was ist das Besondere an Pfefferkorn’s Hotel ****?

G.P./ Die Bauweise in Lech ist sehr klein­strukturiert. Man fühlt sich wie in einem heimeligen Wohnzimmer. Bei uns gibt es keine Bettenburgen, sondern familiengeführte Betriebe mit viel direktem Kontakt zum Gast. Dazu kommen die ausgezeichnete Lage mit der ausnehmend schönen Landschaft und die Schneesicherheit im Winter. Pfefferkorn’s Hotel **** liegt direkt im Ortszentrum von Lech. Dem Gast präsentiert sich ein Rundum-Angebot von Hotellerie und Gastronomie über Spa-Landschaften und verschiedenen Geschäften. Und das alles aus einer Hand. Wer bei uns seine Ferien verbringt, ist keine „Nummer“, sondern gehört fast schon zur Familie.

„In Lech fühlt man sich wie in einem heimeligen Wohnzimmer.“

L.L./ Wie beschreiben Sie den typischen Stammgast Ihres Hotels?

G.P./ Unsere Gäste sind sportlich und schätzen die ausgezeichnete Lage und den Komfort, den wir bieten.

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Günter Pfefferkorn

L.L./ Sie führen viele verschiedene Betriebe unter einem Dach. Wie organisieren Sie sich? Welche Bereiche liegen Ihnen besonders am Herzen?

G.P./ Mein Herz schlägt schon immer für die Hotellerie und Gastronomie, obwohl ich meine Karriere 1972 mit einem Lebensmittelhandel begonnen habe. Wir beschäftigen Menschen, die loyal zum Betrieb stehen und mit viel Umsicht und Erfahrung einzelne Bereiche führen. Es ist mir trotzdem ein wichtiges Anliegen, mich in allen meinen Betrieben bestmöglich auszukennen. Dafür machte ich schon mal einen Kurs zum Parfümerie-Fachverkäufer, presste Karottensäfte oder belegte Wurstsemmeln.

„Wir beschäftigen Menschen, die loyal zum Betrieb stehen und mit Umsicht und Erfahrung einzelne Bereiche führen.“

L.L./ Welche Maßnahmen ergreifen Sie, um mit Pfefferkorn’s Hotel  **** immer am Puls der Zeit zu sein?

G.P./ Prinzipiell investieren wir laufend in unser Angebot. Auf meinen Reisen halte ich Augen und Ohren offen, ich schaue, was die Konkurrenz macht und was gerade en vogue ist. Man sollte es niemals versäumen, auf die Wünsche der Gäste prompt zu reagieren. Der regelmäßige Austausch mit Mitarbeitern ist dafür unerlässlich. Mit unserem Architekten Jürgen Kitzmüller haben wir einen Fachmann, der in Sachen Umbau- und Renovierungsarbeiten unsere Bedürfnisse und unsere Stilrichtung kennt und zukunftsorientiert darauf eingeht.

L.L./ Ihr Szenelokal „Das Pfefferkörndl“ wird aktuell umgestaltet. Welche Schwerpunkte werden gesetzt?

G.P./ Das Pfefferkörndl wurde im Jahr 1986 gebaut. Jetzt ist die Zeit reif für ein neues Image. Es muss nicht neu erfunden werden. Es soll sich wieder trendig, im alpinen Lifestyle zeigen. Immerhin repräsentiert das Pub unser ganzes Haus. Hier trifft sich „Gott und die Welt“, egal ob hungrig, durstig, ob jung oder alt, oder sei es nur auf einen kurzen Plausch. Einer der Schwerpunkt bleibt natürlich die viel gelobte gute Küche. Ab 22 Uhr spielen ab der kommenden Wintersaison zwei Mal pro Woche Live-Bands, anschließend darf in der „Pepper’s Lounge“ bei angenehmer Barmusik, Sushi und Shisha-Pfeifen weiter gefeiert werden.

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„Österreichische Weine, egal ob rot oder weiß, müssen den internationalen Vergleich nicht scheuen.“

L.L./ Das Restaurant Pfeffermühle ist für seine ausge­zeichnete Weinauswahl bekannt. Geben Sie uns einen kleinen Überblick.

G.P./ Unsere Weinkarte umfasst rund 220 verschiedene Weine. Wir bauen auf Bodenständigkeit und Regionalität. Der Schwerpunkt liegt auf österreichischen Produkten. Unser Land ist führend, was die Produktion ausgezeichneter Weißweine betrifft. Und auch die österreichischen Rotweine, egal ob reinsortig oder Cuveés müssen den internationalen Vergleich nicht scheuen. Diese Qualität wollen wir unseren Gästen nicht vorenthalten. Für unser internationales Publikum bieten wir natürlich auch eine Auswahl an Weinen aus aller Welt. Allen, die auf der Suche nach etwas ganz Besonderem sind, empfehle ich unsere Vinothek mit über 1000 verschiedenen Spezialitäten. Unsere Gäste decken sich hier gern mit der einen oder anderen exklusiven Flasche für zuhause ein.

L.L./ Sie sind Schnapskenner. Wie sehen Sie edle Brände in Zusammenhang mit der österreichischen Kultur?

„Die Schnapskultur ist eine österreichische Domäne.“

G.P./ Die Schnapskultur ist eine österreichische Domäne und mit der hohen Weinkultur des Landes vergleichbar. Die Maria-Theresien-­Konzession erlaubt es privaten Brennern aus selbst angebautem Obst Schnaps herzustellen, ohne dafür Steuern zu zahlen. Die sogenannten Abfindungsbrenner pushen sich gegenseitig. Das Ergebnis sind extrem hochwertige Brände. Vorbei ist die Zeit, in der man nach dem Skikurs noch drei, vier Schnäpse getrunken hat. Schnaps ist zum Edelbrand geworden, ein Produkt, welches man sich in ausgezeichneter Qualität und in passender Atmosphäre gönnt.

L.L./ Welche Ratschläge geben Sie jungen Unternehmern mit auf ihrem Weg ins Business?

G.P./ Egal, wie sehr man sich bemüht, ohne den richtigen Standort kann ein Geschäft nicht erfolgreich sein. Durchhaltevermögen und persönlicher Einsatz, aber auch das Bewusstsein, dass das Unternehmertum mit viel Arbeit und Verzicht verbunden ist, hilft. Vorausschauendes Wirtschaften ist unverzichtbar. Umsatz ist nicht gleich Gewinn.

„Die Konzentration beim Schießen entkoppelt mich vom Alltag. Es fühlt sich fast wie mentales Training an.“

L.L./ Sie sind ein brillanter Sportler und erzielten sogar ein Weltrekord-Ergebnis im Kleinkaliber-Schießen. Welche Sport­arten betreiben Sie außerdem und wie passen ihre Hobbies in Ihren vollen Terminkalender?

G.P./ Es ist mir ein wichtiges Bedürfnis, nicht 24 Stunden ausschließlich im Hotel zu sein. Mein größtes Hobby ist das Kleinkaliber Schießen auf die internationale 50 m Zielscheibe.In der Schützengilde war ich lange Zeit Oberschützenmeister. Ich bin zwei Stunden am Schießstand und interessiere mich ausschließlich für den „schwarzen Punkt“, den es zu treffen gilt. Die Konzentration beim Schießen entkoppelt mich vom Alltag und es fühlt sich fast wie mentales Training an. Die notwendigen Freiräume dazu verschaffen mir meine Frau und viele verlässliche und loyale Mitarbeiter, die für mich die Stellung halten. Bei vielen weiteren (Sport-)Vereinen übernahm ich die Funktion des Obmannes und als Hans Dampf in allen Gassen stellte ich mich als erster Präsident des Golfclub Lech zur Verfügung. Früher selbst Rennläufer leitete ich 26 Jahre lang die Geschicke des Ski Club Arlberg in Lech. Vier Weltcuprennen und 13 Europacup-Rennen gingen unter meiner Führung über die Bühne.

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L.L./ Sie engagieren sich auch ehrenamtlich?

G.P./ Uns geht es gut, warum sollte davon nicht jemand profitieren, der Unterstützung brauchen kann. Wir engagieren uns für das Frauenhaus-Projekt „Casa Maria Amor“ in Ecuador. Die Projektkoordinatorin Marion Burger, eine Verwandte aus Lech, freut sich über Zuwendungen aus ihrer Heimatgemeinde. Außerdem laden wir jedes Jahr eine uns schon länger bekannte mehrköpfige Familie auf ein paar schöne Urlaubs­tage zu uns nach Lech ein. Natürlich unterstützen wir allerlei Aktivitäten im Ort.

„Die Möglichkeit, meinem eigenen Vergnügen nachzugehen habe ich durch meine Frau und verlässliche Mitarbeiter.“

L.L./ Verraten Sie uns Ihre Ideen für eine erfolgreiche Zukunft von Lech als Urlaubsdestination?

G.P./ Zu meinen, dass die LZTG dazu da ist, leere Betten zu füllen, ist zu wenig. Das Tourismusbüro muss vielmehr daran arbeiten, den Bekanntheitsgrad von Lech international zu steigern. Wir haben die Aufgabe mit der Nachfrage umzugehen und unsere Betten entsprechend anzubieten und zu füllen. Wichtig ist außerdem, dass die Betriebe von uns Einheimischen geführt werden. Das ist das Erfolgsrezept der „Stammgast-Kultur“ in Lech. Wir Lecher sollten unsere Gesprächskultur untereinander verbessern. Zwar sind wir freundlich zueinander, ein echter Austausch aber fehlt großteils, was vielleicht an unserer eherverschlossenen „Walser-Mentalität“ liegt. Es braucht einen kritischen, aber fairen Dialog. Für ein produktives Miteinander von Liftgesell­schaften, Unternehmern, Skischulen und der Gemeinde muss Kritik erlaubt sein. Sie sollten aber immer mit Lösungsvorschlägen verbunden sein. In Lech organisiert man Top-Veranstaltungen. Ich bin der Meinung, diese sollten dann stattfinden, wenn viele Gäste im Ort sind. Von Events zur Saisonverlängerung halte ich nichts.

Günter Pfefferkorn im Wordrap

​Einsame Berghütte oder Luxuskreuzfahrt?
Ich bevorzuge die Berghütte, aber einsam soll es nicht sein.

​Mein Lieblingssport:
Kleinkaliberschießen.

​Meine drei besten Eigenschaften:
Ich bin gutmütig, großzügig und ehrlich

​Meine drei schlechtesten Eigenschaften?
Unpünktlichkeit. Außerdem erledige ich vieles erst in letzter Minute und verteile manchmal getreu dem Motto: „Ned gschompfa ischt scho g’lobt gnua.“ zu wenig Lob.

​Ich freue mich über…
Ich bin kein Mensch, der himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt ist. Ich freue mich, wenn ich anderen helfen kann, über meine sportlichen und unternehmerischen Erfolge und natürlich, wenn ich gemeinsame Zeit mit meiner Familie verbringen kann.

​Mit meiner Familie unternehme ich am liebsten?
Wir verbringen gerne gemeinsame Urlaube, besuchen kulturelle Veranstaltungen und sind viel in der einzigartigen Natur in Lech unterwegs.


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