Der Herr der Weine

Günther Meindl vom Hotel Berghof Lech ist Weinsommelier, Vinothekar und absoluter Experte für die edlen Traubensäfte. Im Gespräch erzählt er mehr über die Eigenkreation „Berghof Wein“, die wichtigsten Regeln bei der Weinwahl im Restaurant und warum Lech Zürs die Traumdestination für Weinkenner wie ihn ist.

L.L./ Wie sind Sie auf die Idee gekommen, einen eigenen Berghof-Wein zu kreieren und was macht diesen so einzigartig?

G.M./ Die Idee – einen speziellen Wein für das Hotel abzufüllen – war schon länger in meinem Kopf, aber es musste etwas Besonderes sein. Es war die sehr lange Freundschaft zu Clemens Strobl, sein unermüdliches Qualitätsdenken sowie sein Nachhaltigkeitsbestreben und seine internationalen großartigen Bewertungen, die den entscheidenen Anstoß gaben, den Gedanken auch umzusetzen. Die Hausherren, Familie Burger, waren ebenfalls auf Anhieb begeistert. Im Wein schmeckt man die Region. So sind die Weißweine frisch, fruchtig und elegant, mit einer schönen Cremigkeit – der sogenannte Wagramer Schmelz – die jeden Gast begeistert. Anders dagegen die Rotweine, die filigran, fast burgundisch in ihrer Ausprägung mit einer schönen Länge daherkommen und damit viele Gäste mitnehmen.

L.L./ Die drei wichtigsten Regeln bei der Wahl des Weins im Restaurant?

G.M./ Ich lasse mir in einem Restaurant gerne einen Wein von den Mitarbeitern oder Berufskollegen empfehlen. Für mich gibt es dabei aber zwei Aspekte, die im Vordergrund stehen: Erstens nehme ich immer Rücksicht auf die anderen Gäste am Tisch und versuche stets einen Kompromiss zu finden. Zweitens muss der Wein für mich mit dem Essen harmonieren. Ich bin offen für Weine, die ich noch nicht kenne.

L.L./ Was schätzen Sie als Sommelier in Lech Zürs besonders?

G.M./ Die Gäste! In Lech Zürs haben wir das Glück, mit Gästen zu arbeiten, die sich in vinophilen Fragen sehr gut auskennen. Das macht es uns einfacher zu partizipieren und uns weiterzuentwickeln. Natürlich haben sich im Laufe der Zeit viele Freundschaften mit lokalen Winzern und Lieferanten entwickelt, mit denen man als Sommelier auch mal die ein oder andere Flasche verkosten darf.