Eine Uhren-Boutique, die anders tickt
© Huber Uhren Schmuck

Eine Uhren-Boutique, die anders tickt

Interview mit Josef Güfel von Huber Lech

Ein Skiständer vor der Tür, 160 Quadratmeter Wohlfühlatmosphäre und regelmäßig Events mit Champagner und Open End: Das können nicht viele Juweliere bieten. Bei Huber Lech, einer Dependance des Liechtensteiner Unternehmens Huber Fine Watches & Jewellery, glitzern und funkeln namhafte Marken in den Auslagen, darunter Rolex, Hublot, IWC oder Pomellato. „Glücksmomente schenken“ lautet hier das Credo, jeder Gast wird persönlich beraten und betreut, auch wenn er in Skiausrüstung kommt. La Loupe hat sich im Kaminzimmer mit Geschäftsführer Josef Güfel unterhalten – über Gäste in Urlaubsstimmung, über Handwerkskunst am Handgelenk und über Gänsehaut beim Uhrenkauf.

„Ich liebe Lech, ich finde Lech wunderschön. Den Dorfcharakter, die entspannte Atmosphäre, die stimmige Architektur, das Wasser.“

L.L./ Sie sind bei der Arbeit stets von schönen Dingen umgeben, die Menschen Freude machen. Klingt nach einem Traumjob...

J.G./ Das kann ich bestätigen. Wir befinden uns in Lech, dem schönsten Ort überhaupt, unsere Gäste sind in Urlaubsstimmung und gut gelaunt, und wir arbeiten mit den schönsten Produkten, die es gibt.

„Wir haben keine Kunden, wir haben nur Gäste.“

L.L./ Huber Lech ist kein klassischer Juwelier. Man fühlt sich vielmehr wie in einem Fünf-Sterne-Superior-Hotel. Wie betreut man Gäste in Urlaubsstimmung?

J.G./ Uns ist ganz wichtig: Wir haben keine Kunden, wir haben nur Gäste. Und wir leben die Gastgeberrolle. Wir möchten, dass die Menschen gerne zu uns kommen, unabhängig davon, ob sie etwas kaufen wollen oder nicht. Dass alle wissen, bei Huber bekommt man nach einem langen Ski- oder Wandertag einen Espresso oder ein Glas Champagner und kann sich wohlfühlen.

„Die Armbanduhr ist das Schmuckstück für den Mann.“

L.L./ Vor der Tür steht ein Skiständer. Für einen Juwelier ist das eher ungewöhnlich. Statt Après-Ski also Après-Ski-Shopping bei Huber?

J.G./ Das kann man so sagen. Die Gäste kommen vorwiegend in Skischuhen und Skikleidung zu uns, das soll auch so sein, schließlich sind wir in einem Wintersportgebiet. Ob im Gentleman’s Corner oder im Kaminzimmer – die Atmosphäre ist locker, man soll sich fühlen wie daheim.

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L.L./ Fast jeder hat heute ein Mobiltelefon mit Zeitanzeige. Warum sollte man trotzdem eine Armbanduhr tragen?

J.G./ Stimmt, heutzutage braucht eigentlich niemand mehr eine Uhr. Aber die Armbanduhr ist ein Schmuckstück und löst Emotionen aus. Ein solches Schmuckstück hat eine Seele und wenn man weiß, wieviel Handwerkskunst dahintersteckt, gibt einen das ein wertvolles Gefühl. Eine Smartwatch ist seelenlos, nach zwei bis drei Jahren kommt ein neues Modell auf den Markt und das alte wird entsorgt.

„An manchen Uhren hat ein Mitarbeiter ein ganzes Jahr lang gearbeitet.“

L.L./ Was fasziniert Sie an einer Armbanduhr?

J.G./ Die Handwerkskunst und das, was dahintersteckt. Es ist gewaltig, was in dem kleinen Gehäuse alles Platz hat, wie die Zahnräder ineinandergreifen, wie eine Uhr funktioniert. Fast alles wird in Handarbeit gefertigt. An manchen Uhren hat ein Mitarbeiter ein ganzes Jahr lang gearbeitet.

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L.L./ In der Mode gibt es Knigge. Existieren auch Regeln, wann man welche Uhr tragen sollte?

J.G./ Da gibt es meines Erachtens keinen Code. Eine sportlich-elegante Uhr etwa, wie ich sie gerade trage, passt zum Anzug genauso gut wie zum legeren Freizeitlook mit Blue Jeans und Sneakers.

„Es ist gewaltig, was in dem kleinen Gehäuse alles Platz hat, wie die Zahnräder ineinandergreifen, wie eine Uhr funktioniert.“

L.L./ Bekommen Gäste eine Typberatung? Und werden Uhren eher als Wertanlage oder aus einem Gefühl heraus gekauft?

J.G./ Wir gehen individuell auf die Bedürfnisse des Gastes ein und wählen die passende Uhr gemeinsam mit ihm aus. Jeder soll genau das Stück am Handgelenk tragen, das die Persönlichkeit vollendet. Die Wertanlage ist natürlich ein wichtiger Aspekt in Zeiten, in denen Geld nicht mehr so verlässlich ist. Aber der Kauf von Schmuck oder Uhren ist immer auch mit Emotionen verbunden. Es gibt regelrechte Gänsehautmomente, wenn sich jemand eine Uhr gönnt, auf die er sich lange gefreut hat. Oder eine solche geschenkt bekommt. Das sind emotionale Situationen, die auch für mich wunderschön sind.

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„Jeder soll genau das Stück am Handgelenk tragen, das die Persönlichkeit vollendet."

L.L./ In Lech gibt es die Arlberg Classic Car Rally mit traumhaften Oldtimern, bei den Uhren gibt es Vintagemodelle. Welche Richtung verfolgt Huber Lech hier?

J.G./ Vintage ist ein großes Thema. Wir beobachten, dass die Nachfrage steigt. Unsere Uhrenmarken haben alle eine lange Vergangenheit und eine spannende Geschichte. Auf Auktionen werden Höchstpreise erzielt. In Zeiten der Nullzinspolitik suchen Kunden nach Alternativen und Vintage-Timepieces sind wie Kunst, Autos, Wein oder Möbel eine Alternative. Wir kaufen auch immer wieder von Privatkunden oder auf Auktionen. Im Moment haben wir einen Fundus von über 150 Vintage-Timepieces von Rolex, Patek Philippe, IWC, Omega usw.

„Der Kauf von Schmuck oder Uhren ist immer auch mit Emotionen verbunden.“

L.L./ Sie veranstalten regelmäßig Kundenevents gemeinsam mit Ihren Marken. An welche Persönlichkeit erinnern Sie sich besonders? Auf welche Veranstaltungen darf man sich diesen Winter freuen?

J.G./ An Mads Kornerup, Gründer und Designer von Shamballa Jewels. Er lebt seine Marke, und es ist eine interessante Geschichte, wie die zwei Brüder ihre Brand gestartet haben. Diesen Winter veranstalten wir, wie jede Saison, wieder drei bis vier Events mit Marken. Aber auch regelmäßiges gemütliches Zusammensein ab 15 Uhr bei Drinks und Canapés mit Open End wird es wiedergeben. Wir präsentieren dabei Neuheiten, die es oftmals woanders noch gar nicht gibt. Im Dezember wird es zudem ein Wow-Event geben, mehr sei aber noch nicht verraten …

„Es gibt regelrechte Gänsehautmomente, wenn sich jemand eine Uhr gönnt, auf die er sich lange gefreut hat.“

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L.L./ In Lech glitzert nicht nur der Schnee, sondern auch Ihre große Auswahl an Schmuck. Was ist derzeit angesagt? Und kann man Schmuck auch beim Skifahren tragen?

J.G./ Klassische Schmuckmarken wie Pomellato sind bei uns derzeit sehr erfolgreich. Ebenso ungewöhnlichere Brands, die rar am Markt sind, zum Beispiel Shamballa oder Serafino Consoli. Natürlich führen wir auch alltagstauglichen Schmuck, mit dem man auf die Piste kann. Das gilt übrigens auch für Uhren: Die Rolex ist bekannt dafür, Extrembedingungen Stand zu halten. Mit dem Modell Rolex Deep Sea kann man 3.900 Meter tief tauchen. Und mit der Rolex Explorer kann man richtig hoch hinaus: Sie war bei der Erstbesteigung auf dem Mount Everest.

„Ein ganz besonderer und magischer Ort sind für mich die Gipslöcher.“

L.L./ Wann bleibt für Sie in Lech die Zeit stehen?

J.G./ Wenn die Saison abgeschlossen ist. Dann beginnt eine ruhige Phase, in der man zu sich kommen kann.

L.L./ Haben Sie einen Lieblingsort in Lech?

J.G./ Ich liebe Lech, ich finde Lech wunderschön. Den Dorfcharakter, die entspannte Atmosphäre, die stimmige Architektur, das Wasser. Ein ganz besonderer und magischer Ort in Lech sind für mich die Gipslöcher.

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WORDRAP

Lech Zürs als Uhrenmarke: Rolex.

Huber Lech in drei Worten: Wohlfühlen, Marken, Service.

Analog oder digital: Analog.

Smartwatch ist für mich ... kein Thema.

Ich besitze ... wunderschöne Uhren.

Meine erste Uhr war eine ... Rolex.

Meine freie Zeit verbringe ich am liebsten mit … meiner Partnerin und Familie in der Natur.

Inside story

Das Uhren und Schmuckunternehmen Huber aus Liechtenstein kann auf eine fast 100-jährige Tradition zurückblicken. Zu den derzeit vier Boutiquen in Vaduz (Liechtenstein), Bad Ragaz (Schweiz) und Lech soll nächstes Jahr ein weiteres österreichisches Geschäft in Bregenz hinzukommen. In Vaduz befindet sich die Vintage Lounge, die derzeit umgebaut und 2020 wiedereröffnet wird, mit mehr als 50 aufgearbeiteten Klassikern aus verschiedenen Epochen. Im angeschlossenen Uhrenatelier können Gäste den Experten beim Warten oder Reparieren ihres Lieblingsstücks über die Schulter schauen.


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